Die Besetzung unseres Spielmannszuges besteht aus verschiedenen Querpfeifen (Trommelflöten), Trommeln, der Pauke und der Lyra.
Diese Instrumente und die Becken möchten wir im folgenden näher vorstellen:
Die Trommelflöten
Die Trommelflöten gehören zur Gruppe der Aerophone, das sind Instrumente in deren Hohlraum eine Luftsäule in
Schwingungen versetzt wird. Diese Gruppe wird in verschiedene Untergruppen unterteilt, u. a. in Holzblasinstrumente und Blechblasinstrumente.
Die im Spielmannszug verwendeten Trommelflöten werden auch heute noch den Holzblasinstrumenten zugeordnet, obwohl sie schon lange aus Metall hergestellt werden. Sie wurden früher aus Holz hergestellt
und zählen daher immer noch zu dieser Gruppe.
Von den Flötisten im Spielmannszug wird eine Flöte verwendet, die 7 Grifflöcher hat. Die gesamte Flöte besteht aus Metall und ist aus einem Stück angefertigt. Der obere Teil mit dem Mundloch heißt
Kopfstück und der untere Teil mit den Grifflöchern wird als Unterstück bezeichnet.
Das Kopfstück ist durch einen verstellbaren Stöpsel verschlossen, mit dessen Hilfe die Stimmung der Flöte verändert werden kann.
Für die ersten drei Löcher (vom Mundstück ausgesehen) nimmt man Zeigefinger, Mittelfinger und Ringfinger der linken Hand. Die unteren vier Löcher schließt man mit den vier Fingern der rechten
Hand.
In dieser Haltung wird die Flöte waagerecht fest an die Unterlippe gelegt. Die Arme werden vom Körper abgehoben.
Die Trommelflöten werden je nach Stimmlage in vier Gruppen unterteilt:
1. Die Sopranflöte
Die Sopranflöte hat einen hellen Klang und ist für die Melodie zuständig. Mit der Sopranflöte wird die erste und die zweite, manchmal auch eine dritte Stimme der Melodie gespielt. Die Sopranflöte hat
eine mittlere Größe. Die Ausbildung von jungen Flötisten in Spielmannszügen beginnt meistens mit der Sopranflöte, da sie am leichtesten anzuspielen ist.
2. u. 3. Die Alt- und Tenorflöte
Die Alt- und Tenorflöten sind mit ihrem dunklen Klang für die harmonische Begleitung zuständig. Die Tenorflöte ist die größte der Trommelflöten. Die Alt- und Tenorflöten eignen sich nicht als
Anfängerinstrument, da die Grifflöcher zu weit auseinander liegen. Die Kinder haben Schwierigkeiten die Löcher mit ihrer kleinen Fingern fest zu verschließen.
4. Die Diskantflöte
Die Diskantflöte wird ebenfalls zur Begleitung gespielt. Sie hebt sich mit ihrem hellen Klang sehr gut von den anderen Flöten ab. Mit ihr lassen sich besonders gut schnelle Läufe und Verzierungen
spielen. Die Diskantflöte ist die kleinste der Trommelflöten. Auch sie ist für Anfänger ungeeignet, da sie schwierig anzublasen ist.
Die Lyra
Die Lyra ist eine Art Glockenspiel, das mit einem Schlegel
gespielt wird. Den Namen und die schön geschwungene Form hat das Instrument von dem griechischen Saiteninstrument.
Ursprünglich bestand das Glockenspiel aus kugel- oder birnenförmigen Glöckchen. Mit der Militärzeit wurden dann Klangplatten eingeführt. Seit dem 2. Weltkrieg wird die bestehende Form mit zwei
Klangreihen in Klaviaturform verwendet.
Geschmückt wird die Lyra mit zwei, an den Seiten befestigten, meist zweifarbigen Schweifen und einem Adler. Sie wird auch das Schmuckstück eines Spielmannszuges genannt. Oft gehen deshalb die
Lyraspieler vor den anderen Spielleuten.
Mit ihrem glockenähnlich klingenden Ton sorgt sie für die Brillanz. Die Lyra spielt normalerweise die Melodiestimme. In den neueren Märschen gibt es aber im-mer öfter eine eigene Lyrastimme, die das
Instrument noch deutlicher über die Flötenstimmen hebt.
Für jugendliche Anfänger ist dieses Instrument eher ungeeignet, da die Lyra sehr schwer zu tragen ist.
Die Kleine Trommel
Traditionsgemäß ist die Kleine Trommel das Symbol der Spielleute. Im Spielmannszug hat sie jedoch, im Gegensatz zu anderen Musikgruppen, neben der rein rhythmischen Funktion noch klangfüllende Aufgaben. Da ein dynamisches Spiel mit den Trommelflöten schwierig ist, muss die Kleine Trommel diese Aufgabe in besonderem Maße übernehmen.
Die Pauke (Große Trommel)
Die Bedeutung der Großen Trommel, im Volksmund auch Pauke genannt, liegt nicht allein im rhythmischen, sondern
auch im klanglichen Bereich. Sie ist neben der Kesselpauke das einzige Instrument, das tiefe Töne spielen kann.
Die Große Trommel bereichert den Gesamtklang der Gruppe wesentlich, so ist es möglich, diese neben einfachen Taktschlägen effektvoll als Bassinstrument einzusetzen.
Die Becken
Die Kleinen und Großen Trommel lassen sich jederzeit durch entsprechende Einstimmung klangtechnisch erheblich verändern. Anders ist dies dagegen bei den Becken. Deshalb sollten beim Kauf unterschiedliche Klangvariationen ausprobiert und ausgewählt werden. Für den Klang spielt die Akustik des entsprechenden Raumes eine beachtliche Rolle. Die Becken werden beim Marsch im Normalfall mit der Großen Trommel im Einklang gespielt. Bei moderneren Stücken werden sie auch als Soloinstrument eingesetzt.